Archiv 2013
Sedanstraße lädt ein zu erstem Straßenfest
Mit der wahrscheinlich größten Kuchentheke von Hof, mitreißender Musik und einem bunten Programm für Alt und Jung feiert die obere Sedanstraße am Sonntag, 8. September, ihr erstes Straßenfest. Die Idee dazu hatten die Anwohner schon lange. Lebens- und liebenswert finden sie ihre Straße im Bahnhofsviertel. „Wir haben hier alles auf einem Fleck: Geschäfte, Gastronomie, Handwerksbetriebe und eine gute Nachbarschaft“, bringen es Friedrich Rauh und Loni Riembauer auf den Punkt. Dank der Sanierungsbemühungen etlicher Hausbesitzer bietet die Sedanstraße zudem einen farbenfrohen Anblick.
Das alles wollen die Anwohner nun gebührend feiern: Am Sonntag, 8. September steigt ab 11 Uhr ihr erstes Straßenfest. „Wir möchten den Hofern zeigen, wie bunt und vielfältig es bei uns ist“, sagt Holger Rauner, zusammen mit seiner Frau Ute einer der Hauptinitiatoren. Vom Enthusiasmus der beiden haben sich inzwischen alle Nachbarn anstecken lassen. Mit im Boot ist auch der Verein Bürger am Zug, der die Veranstaltung ausrichtet und zudem eine Förderung über den Quartiersfonds Bahnhofsviertel ermöglicht hat.
Und das ist alles am 8. September geboten: Pfarrer Florian Herrmann hält zum Auftakt eine kurze Andacht. Das Trio der Hofer OnCue Jazzband spielt Jazz, Blues und Dixieland. Es gibt eine Mitmach-Modenschau für Männer, Frauen und Kinder, einen Sedanstraßen-Sketch, ein lebendiges Schaufenster, Witze-Wettbewerb, Kinderaktionen und vieles mehr. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Ein leckeres Eintopf-Büfett, Würstchen und Käseplatten laden zum Mittagessen ein. Einen neuen Rekord wollen die Anwohner zur Kaffeezeit aufstellen: Dann lädt die wahrscheinlich größte Kuchentheke von Hof zum Probieren ein.
Die Sedanstraße im Bahnhofsviertel ist bunt, lebendig, vielfältig und hat eine Menge zu bieten. Das wollen wir zeigen und feiern:
Mit einem großen Straßenfest am Sonntag, 8. September von 11 bis 17 Uhr
Programm:
anschließend Eintopf-Büfett, Würstchen, Käseplatten
Musik mit der OnCue Jazzband (Jazz, Blues, Dixieland)
ab 13.30 Uhr: die größte Kuchentheke in ganz Hof!
Modenschau für Männer, Frauen und Kinder
Lebendiges Schaufenster
Sketch „Neues aus der Sedanstraße“
Witze-Wettbewerb
Schminkecke und Spaß für Kinder
und vieles mehr . .
„Bahnpark“ Hof - Ideenskizze für eine Nutzung der brachliegenden Bahnanlagen im südlichen Hofer Bahnhofsviertel
Das Hofer Bahnhofsviertel bezeichnet im Wesentlichen das Gebiet zwischen den Bahnanlagenim Süden, der Saale im Nordosten und der Hofer Innenstadt im Nordwesten. Es ist gekennzeichnet durch eine hohe Bevölkerungsdichte, einen hohen Anteil von Bevölkerung mit Migrationshintergrund sowie große kulturelle Vielfalt. Die Bausubstanz entspricht in großen Teilen nicht mehr heutigen Standards, weswegen sich einerseits Leerstände, andererseits aber soziale Brennpunkte zeigen.
Wie bereits angesprochen, wird das Bahnhofsviertel im Süden durch die Anlagen der Deutschen Bahn und der Deutschen Post begrenzt, von denen jedoch große Flächen nicht mehr genutzt werden und deshalb brach liegen. Dies trifft in besonderer Weise auf den unter Denkmalschutz stehenden alten sächsischen Lokschuppen zu, dessen Dach nach langer Vernachlässigung durch den bundeseigenen Eigentümer schließlich unter der Schneelast zusammenbrach und von dem heute nur noch die Außenmauern stehen. Die Idee ist nun, das derzeit brachliegende Gelände zu einem Park weiterzuentwickeln.
Bedarf:
Bereits in der Vorbereitenden Untersuchung Bahnhofsviertel wird festgestellt, dass das Bahnhofsviertel mit Parkanlagen und Spielflächen unterversorgt ist. Weiter heißt es dort: „Dies wirkt um so stärker, da das Bahnhofsviertel gleichzeitig weniger private Grünflächen und einen höheren Anteil an Kindern und Jugendlichen an der Wohnbevölkerung als der Hofer Durchschnitt aufweist.“ Auch wenn die Untersuchung schon mehr als zehn Jahre zurückliegt, ist die Aussage auch heute noch aktuell: Öffentliche Grünflächen befinden sich im Bahnhofsviertel im Wesentlichen entlang der Saale im Nordosten und im Zentrum des Stadtquartiers im Wittelsbacher Park, der jedoch stark genutzt ist, was häufig zu Spannungen zwischen den einzelnen Nutzerinteressen führt. Hier könnte der angedachte „Bahnpark“ zu einer deutlichen Entlastung führen.
Gleichzeitig mindern die derzeitigen Brachen deutlich das Wohnumfeld im Quartier. Nicht zuletzt deswegen wird das Bahnhofsviertel in der Hofer Bevölkerung eher als „Rumpelkammer“ denn als attraktives innenstadtnahes Wohnviertel wahrgenommen. Eine Aufwertung der Flächen würde Impulse für das gesamte Gebiet nach sich ziehen und nach den Erfahrungen aus anderen Städten auch umfangreiche private Investitionen anstoßen, insbesondere in die derzeit nicht genutzten Gebäude südlich der Bahnhofstraße. .
Idee:
Die Idee, nicht mehr benötigte Bahnanlagen als Park zu nutzen hat bereits mehrere Vorbilder. Die bekanntesten in Deutschland sind unter anderem der „Görlitzer Park“ auf dem Gelände des ehemaligen Görlitzer Bahnhofs in Berlin oder der als Expo-Projekt zur Weltausstellung auf dem Gelände eines Güterbahnhofs entstandene „Stadtteilpark Plagwitz“ in Leipzig . Im Ausland ist der High Park das bekannteste Beispiel, bei dem auf einem alten Industriegleis eine Parkanlage durch die New Yorker Stadtteile Meatpacking District, West Chelsea und Hell's Kitchen errichtet wurde.
Anders als konventionelle Parks verzichten diese Parkanlagen auf aufwändige Bepflanzungen und Anlagen. Stattdessen wird den Pionierpflanzen wie Magergras oder Lupinen, die sowieso entlang von Bahnanlagen wachsen, Raum gegeben. Wege sind nicht asphaltiert, sondern einfach aus einer Frostschutzschicht oder als Holzbohlen, teilweise unter Verwendung alter Holzschwellen, ausgeführt. Wo möglich werden Relikte an die alte Bahnzeit (z.B. Schienenreste; oder die Überreste des Lokschuppens) mit in die Konzeption eingebunden. Damit wird auch eine Verbindung zur Geschichte des Bahnhofsviertels und der ehemaligen Bedeutung Hofs als Eisenbahnerstadt hergestellt.
Durch den weitgehenden Verzicht auf aufwändige Bepflanzung und die Verwendung auf der Fläche noch vorhandenerer Gestaltungselemente liegen die Kosten für die Errichtung und Pflege von Bahnparks deutlich unter denen konventioneller Parkanlagen. Gleichzeitig eignen sich Bahnparks daher auch für robustere Nutzungen, wie das Einrichten von Grill- und Picknickplätzen sowie Sportaktivitäten und Open Air-Veranstaltungen für die Teile der Bevölkerung im Bahnhofsviertel, denen hierfür selbst keine geeigneten Grünflächen zur Verfügung stehen. Lediglich Ballspiele sind im Hinblick auf die benachbarten noch in Betrieb befindlichen Bahnanlagen problematisch.
Begrenzung/Raumplanung:
Von der Idee her soll sich der Bahnpark entlang der gesamten Bahnanlagen im Bahnhofsviertel hinziehen und somit eine zweite Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen dem Bahnhof und dem Q-Bogen; ggf. mit Weiterführung über dem Q-Bogen bis ins Westend (entlang der Wilhelmstraße zum Kugelwiesenweg) darstellen. Abhängig von der derzeitigen Nutzung kann er dabei nur die Breite eines Fuß-/Radweges haben oder im Bereich des alten Lokschuppens zu einer breiten Aktionsfläche werden. So könnte der Park zum Beispiel schmal am nördlichen Abgang des Luftsteges beginnen, sich dann etwas breiter auf dem Gelände zweier ehemaliger Gleise zwischen Pakethalle und Bahnanlagen hinziehen, dann in eine erste Verbreiterung gehen, wo erste Nutzungsmöglichkeiten (bspw. Grillen, Liegen) bestünden. Entlang des HFO-Geländes könnte er sich wieder zu einem Fuß-/Radweg verengen, bevor dann um den ehemaligen Lokschuppen eine große Aktionsfläche zur Verfügung stünde. Anschließend würde sich der Park wieder sukzessive verengen und nach Möglichkeit zwischen dem Verladegleis der Fa. Leu und deren Lagertanks weiter in Richtung Q-Bogen führen, wo am Vereinsheim des MEC der Abstieg zum Kurt-Schumacher-Platz bestünde. Zu einem späteren Zeitpunkt wäre hier – wie bereits angesprochen – eine Verlängerung als schmaler Fußweg über den Q-Bogen zur Westendstraße und damit weiter zur Innenstadt möglich.
Die einzelnen Nutzungsmöglichkeiten sollen unter enger Bürgerbeteiligung mit den Bewohnern des Bahnhofsviertels erarbeitet werden, um sich an ihren Bedürfnissen zu orientieren. Wie oben angesprochen, kommen aber hier auch Nutzungsmöglichkeiten für Aktivitäten in Betracht, die dem Ruhebedürfnis in konventionellen Parks widersprechen.
Wichtig ist eine klare Abgrenzung zu den noch in Betrieb befindlichen Bahnanlagen und zu den bestehenden privaten Nutzungen entlang der Bahnhofstraße. Insbesondere im Bereich des LEU-Geländes scheint dies nicht einfach, aber unter Mitwirkung der Firma Leu möglich.
Altlasten:
Aufgrund der jahrzehntelangen Nutzung als Bahnanlagen werden auf dem Gelände Altlasten vermutet. Wir gehen davon aus, dass es sich hierbei um Belastungen mit Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW) handelt. Solange hier keine größeren Bauten errichtet werden und der Boden insbesondere im Bereich des ehemaligen Lokschuppens (z.B. als Veranstaltungsfläche) versiegelt bleibt, sind diese Altlasten heute mit geringem Kostenaufwand beherrschbar. Auch dies würde für die vorgeschlagene Nutzung als „Bahnpark“ sprechen.
Gleichwohl müssten diese Altlasten im Rahmen einer Regelung mit dem bisherigen Eigentümer Berücksichtigung finden.
„Von Häusern und Menschen“
„Von Häusern und Menschen“
Sieben markante Bürgerhäuser der Gründerzeit und ein Unternehmen stehen im Mittelpunkt eines neuen Buches über das Hofer Bahnhofsviertel. „Von Häusern und Menschen“ dokumentiert unterhaltsam ihre Bauhistorie und das Leben ihrer Bewohner bis in die Gegenwart. Autorin Beate Franck hat es das Bahnhofsviertel schon lange angetan: „Dieser Stadtteil hat eine besondere Atmosphäre“, meint sie. „Schmuckvolle Fassaden, kulturelle Vielfalt und eine bunt gemischte Bevölkerung – das findet man in Hof so sonst nirgends.“
In ihren acht neuen Geschichten nimmt sie den Leser auf einen Rundgang durch das Viertel, das als besterhaltenes Quartier der Gründerzeit in Oberfranken gilt. Standorte sind: Bahnhofstraße 47; Sophienstraße 34; Bachstraße 9; Pfarr 5; Wörthstraße 12; Sophienberg 1; Königstraße 40 und Rauschenbachstraße 4.
Hinter ihre Fassade zu schauen, in ihre Vergangenheit einzutauchen, ist Intention des Buches. Die ersten Hausbesitzer sind meist gutbürgerliche Angestellte oder Handwerker und Unternehmer mit eigenem Gewerbe im Gebäude. Wer ein Haus im Bahnhofsviertel erwirbt oder errichten lässt, zeigt nicht nur darin fortschrittlichen Geist. Einen der ersten Fernseher in Hof holt die Frau des Stadtbaumeisters Hopf in die Bahnhofstraße. In der Sophienstraße werden über drei Generationen Brot und Kuchen gebacken – heute erinnert daran ein kleines Bäckereimuseum. In der Wörthstraße leben der Schriftsetzer der ältesten Hofer Zeitung und seine Frau, die als Hebamme 4000 Kindern auf die Welt hilft – das ist damals ein Zehntel der Stadtbevölkerung. Das Hansa-Haus am Sophienberg, eine Art Hotel für durchreisende Handelsreisende, entsteht bereits 1891 als Renditeobjekt im Auftrag eines Investors. Ein Wohnzimmer in der Liebigstraße wird zur Urzelle für den ältesten Hersteller für Brautmoden in Deutschland. In der Pfarr schlägt Mitte der 1980er Jahre die Geburtsstunde des Döners in Hof.
Die Eigentümer der Gebäude zeichnen sich durchwegs durch hohe Investitionsbereitschaft aus. „Hausbesitzern mit diesem Buch Mut zur Sanierung zu machen, ist unser Ziel“, sagt Birgit Seiler, zweite Vorsitzende von „Bürger am Zug“. Der Verein aus dem Bahnhofsviertel fungiert als Herausgeber des mit historischen und aktuellen Fotos reich bebilderten Bandes.
Das Buch (ISBN 978-3-00-039994-7) ist in allen Hofer Buchhandlungen sowie bei der Buchhandlung Seitenweise in Rehau für 16,90 Euro zu erhalten.
Direkt zu bestellen beim: Verein Bürger am Zug, E-Mail: post@beate-franck.de
Im Café Vetter gibt es Buch&Schokolade als Set zum Verschenken.
In der Stadtbücherei wird das neue Buch am 6. Juni 2013 um 19.30 Uhr von der Autorin in einer szenischen Lesung vorgestellt.
Stellungnahme des Vereins Bürger am Zug
Wir freuen uns, dass sich der Landtagsabgeordnete Alexander König mit dieser Pressemitteilung als Lobbyist und Fan des Bahnhofsviertels zu erkennen gibt und die unverkennbaren Erfolge bei der Entwicklung unseres Gründerzeit-Quartiers herausstellt. Selbstverständlich freuen wir uns ebenfalls, dass heuer 128.000 Euro aus der Städtebau-Förderung ins Bahnhofsviertel fließen sollen. Nicht gebunden und damit frei verfügbar sind davon jedoch lediglich 20.000 Euro für investive und 10.000 für sonstige – meist kulturelle oder soziale – Projekte. Das war auch im Vorjahr nicht besser, 2011 standen hier gar nur 20.000 Euro zur Verfügung. Und auch die Gesamtfördersumme bleibt seit dem rigorosen Einstampfen des Programms „Soziale Stadt“, von dem das Bahnhofsviertel sehr profitiert hat, auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Ein Geld-„Regen“ ist das nicht.
Wir appellieren zudem an alle Verantwortlichen bei der Stadtplanung und der Regierung von Oberfranken, dafür Sorge zu tragen, dass gerade die frei verfügbaren Fördermittel rechtzeitig ausgezahlt und damit sinnvoll eingesetzt werden können. Bisher gab es nämlich das Problem, dass die Fördergelder frühestens um die Jahresmitte zur Verfügung standen. Voraussetzung für eine Förderung ist jedoch unter anderem, dass Projekte nur bedacht werden, wenn sie vor der Genehmigung noch nicht begonnen und außerdem im jeweils laufenden Jahr beendet werden. Vor allem privaten Hausbesitzern, die eine Sanierung planen, machen es diese und weitere Auflagen sehr schwer, Zuschüsse in Anspruch zu nehmen.
Dass es auch im öffentlichen Raum im Bahnhofsviertel noch genügend Missstände gibt, die zum Wohle aller Bürger beseitigt werden sollten, kann man bei einem Rundgang leicht erkennen. Wir möchten hier drei Beispiele nennen:
1) Der Rekkenze-Platz ist auf dem besten Weg dazu, Besuchern jeden Eindruck eines „attraktiven Wohnumfelds“, wie es Alexander König lobt, zu vermiesen. Von den vier Lampenschirmen der Platz-Laternen sind zwei verdreckt, einer zerfetzt und der vierte seit der Silvesternacht halb zerstört. Damit verkehrt sich die Städtebau-Förderung – mit deren Hilfe der Platz erst vor wenigen Jahren hergerichtet wurde – in ihr Gegenteil.
2) Fußgänger und Mütter mit Kinderwagen haben es im Bahnhofsviertel nicht leicht. Vor allem in Königs- und Alsenberger Straße ist das Gehsteigpflaster lückenhaft, zum Teil notdürftig mit Asphalt geflickt oder mit Gras durchwachsen.
3) Müll und Verschmutzung von Grünanlagen sind immer wieder ein Ärgernis. Dauerthema ist hier das Gelände um den Bierpalast mit dem Kinderspielplatz an der Alsenberger Straße.
Der Verein Bürger am Zug ist gerne bereit, mitzuwirken, damit die Städtebauförderung auch weiterhin erfolgreich ist. Mitgestalten wollen wir deshalb die Vergabe der 10.000 Euro, die für kulturelle und soziale Klein-Projekte als so genannter Quartierfonds zur Verfügung stehen. Ein entsprechendes Schreiben liegt Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner bereits vor.
Herrn Alexander König laden wir ein, sich mit uns vor Ort kundig zu machen, wo im Bahnhofsviertel der Schuh drückt. Wir würden uns freuen, wenn sich er – und selbstverständlich auch weitere Vertreter der Politik – aktiv dafür einsetzen, dass die positive Entwicklung im Bahnhofsviertel anhält.
V.i.S.d.P.: Beate Franck, 1, Vorsitzende, Mühlberg 9, 95028 Hof